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Faculty for Chemistry and Pharmacy LMU Munich - Alexander von Humboldt-Professur für Prof. Ulrike Gaul

Alexander von Humboldt-Professur für Prof. Ulrike Gaul

Oct 21, 2008

Zwei der erstmals vergebenen Alexander von Humboldt- Professuren gehen an die LMU München, darunter Prof. Ulrike Gaul von der Fakultät für Chemie und Pharmazie

Ulrike Gaul, Professorin für Molekularbiologie an der Rockefeller University New York, und Georgi Dvali, Professor für Theoretische Physik an der New York University und am CERN in Genf, wurden für die erstmals vergebene Alexander von Humboldt-Professur ausgewählt. Die beiden Wissenschaftler wurden von der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München für die Auszeichnung nominiert, beide Anträge konnten sich im von der Humboldt-Stiftung eingesetzten Auswahlausschuss durchsetzen. Die mit bis zu fünf Millionen Euro dotierte Auszeichnung wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert. „Wir freuen uns sehr, dass wir mit Ulrike Gaul und Georgi Dvali zwei weltweit umworbene Wissenschaftler an die LMU holen und ihnen hier attraktive Forschungsbedingungen bieten können“, sagt LMU-Präsident Professor Bernd Huber. „Wir können damit unsere Position in den beiden innovativen Forschungsgebieten Systembiologie und Kosmologische Teilchenforschung auf international konkurrenzfähiges Niveau ausbauen.“

Professor Ulrike Gaul

Ulrike Gaul ist eine international führende Entwicklungsbiologin, deren Arbeiten an der Fruchtfliege Drosophila maßgeblich zum Verständnis der Genregulation in Entwicklungsprozessen und zur Rolle von Gliazellen im Nervensystem beigetragen haben. Ihr Labor hat zahlreiche neue Gene entdeckt, die die Etablierung der Blut-Hirn-Schranke und die wirksame Beseitigung absterbender Neurone durch Glia steuern. In den letzten Jahren hat Gaul sich zunehmend der Frage zugewandt, wie die komplexen genetischen Netzwerke, die der embryonalen Musterbildung zugrunde liegen, entschlüsselt und quantitativ beschrieben werden können. Ihre Arbeiten zur Regulation der Gentranskription und -translation in der frühen Entwicklung, oft in Zusammenarbeit mit Physikern und Bioinformatikern, sind richtungsweisend für die Verknüpfung von organismischer Biologie und systembiologisch-quantitativer Analyse. Gaul wird das mit der Humboldt-Professur verbundene Preisgeld dazu nutzen, am Genzentrum der LMU einen neuen Forschungsschwerpunkt in Molekularer Systembiologie aufzubauen, der die vorhandenen Stärken des Genzentrums in eine vielversprechende neue Richtung erweitert. Die frisch gekürte Preisträgerin ist hocherfreut über die Auszeichnung: „In Verbindung mit dem sehr attraktiven Angebot der LMU wird mir die Humboldt-Professur Arbeitsbedingungen ermöglichen, wie sie auch in den USA nur selten anzutreffen sind.“ Aber es ist nicht nur die finanzielle Ausstattung, die sie zum Wechsel nach Deutschland bewegt: „Die LMU und der Standort München bieten ein hervorragendes Umfeld für meine Arbeit“, so Gaul. „Sehr gefallen haben mir auch der zupackende und kollegiale Geist, der mir in München überall begegnet ist, der weltoffene, lebensfrohe Charakter der Stadt und die allgemeine Aufbruchsstimmung, die man in der deutschen Wissenschaft spürt.“

Zum Forschungsgebiet Systembiologie

Die Systembiologie knüpft an die Genom- und Proteomforschung an und wird künftig eine zentrale Rolle in den Biowissenschaften spielen. Ziel dieser interdisziplinären Forschungsrichtung ist es, nicht nur einen Katalog aller an bestimmten zellulären Prozessen beteiligten Moleküle zu erstellen, sondern vor allem die Wechselwirkungen der Moleküle in komplexen Netzwerken zu verstehen und quantitativ zu erfassen. So sollen Modelle erarbeitet werden, mit denen Vorhersagen für das Verhalten lebender Zellen getroffen werden können. In engem Zusammenspiel von biochemischen, genomischen und mathematischen Methoden wollen die Forscher am Genzentrum insbesondere die Prinzipien der Genregulation in höheren Zellen und Organismen aufklären, was wichtige Impulse für die Krebs- und Demenzforschung sowie die Entwicklung von Stammzell- therapien geben wird. Der Leiter des Genzentrums und Dekan der Fakultät für Chemie und Pharmazie, Professor Patrick Cramer, freut sich ganz besonders, dass die LMU mit Ulrike Gaul eine internationale Spitzenforscherin ans Münchner Genzentrum und in das Exzellenzcluster für Proteinwissenschaften CIPSM holen konnte: „Die Berufung von Ulrike Gaul ist unsere fünfte Berufung aus den USA seit 2001.“ Die Verleihung der Humboldt-Professur sei eine besondere Auszeichnung für Kollegin Gaul, aber eben auch für ihr zukünftiges wissenschaftliches Umfeld: „Es lohnt sich eben sehr“, so Cramer, „nur die Allerbesten zu rekrutieren. Ich bin allen, die mitgeholfen haben, diese Berufung zu realisieren, sehr dankbar. Die Berufung von Ulrike Gaul ist ein zentraler Aspekt unserer Strategie, das Zukunftsfeld der Systembiologie aufzubauen und so die internationale Sichtbarkeit und wissenschaftliche Leistungsfähigkeit des Genzentrums und des Exzellenzclusters noch weiter zu erhöhen. Das Genzentrum kann einmal mehr seine Vorreiterrolle bei der Etablierung innovativer biologischer Forschung unterstreichen.“

Vita Professor Ulrike Gaul

Professor Ulrike Gaul hat in Tübingen Biochemie und Physik studiert und 1988 am Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie bei Professor Herbert Jäckle promoviert. Nach Forschungsaufenthalten an der University of Washington und der University of California in Berkeley ist sie seit 1993 Professorin an der Rockefeller University in New York, eine der führenden biomedizinischen Forschungsstätten der Welt. Gaul plant, mit ihrer Gruppe im Frühjahr 2009 ans Genzentrum der LMU umzuziehen.

Die Preisverleihung wird im Mai 2009 in Berlin stattfinden.

Mehr zur Informationen zur Alexander von Humboldt-Professur: www.humboldt-foundation.de